Geschichte und Geografie

Ende 1969 veröffentlichte die baden-württembergische Landesregierung erste Planungen zu einer Gebietsreform, die insbesondere eine Verringerung der damaligen 63 Landkreise vorsah.
Am 1.1.1973 trat dann das Kreisreformgesetz mit den heutigen 35 Landkreise in Baden-Württemberg in Kraft. Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald entstand aus den früheren Landkreisen Freiburg, Müllheim und Hochschwarzwald. In seinen 50 Städten und Gemeinden leben heute rund 260.000 Menschen.

Erster Landrat war Dr. Emil Schill. Ihm folgte im Jahr 1993 Jochen Glaeser. Seit März 2008 ist Dorothea Störr-Ritter Landrätin. Zum Zeitpunkt ihrer Wahl war sie Baden-Württembergs erste Landrätin.

Zeittafel

1973   Am 9. Mai findet die konstituierende Sitzung des neugewählten Kreistages in Umkirch statt.
1974   Zentralisierung der Abfallwirtschaft von den Gemeinden zum Landkreis.
1975   Übernahme der allgemeinbildenden Gymnasien in die Trägerschaft des Landkreises. Heute sind die Berufsschulen und acht Gymnasien in Trägerschaft des Landkreises.
1976   Neubau des Kreisgymnasiums Gundelfingen mit Sporthalle
1977   Erweiterung des Markgräfler Gymnasiums in Müllheim und Neubau einer Sporthalle
    Umbau der Schule für Geistigbehinderte in Heitersheim und Einrichtung eines Sonderschulkindergartens für Geistigbehinderte
1980   Inbetriebnahme des Kreiskrankenhauses in Titisee-Neustadt
1981   Der Landkreis zählt erstmals über 200.000 Einwohner
1984   Der Landkreis übernimmt 132 Kilometer Landesstraßen in seine Trägerschaft und verfügt damit insgesamt über 340 Kilometer Kreisstraßen
1985   Einführung der Kombikarte Freiburg-Umland
1986   Baubeginn für die Erweiterung des Landratsamtgebäudes in der Stadtstr. 2 in Freiburg
1987   Der Landkreis übernimmt die Erdaushub- und Bauschuttdeponien in Eigenverantwortung
1989   Der Neubau des Landratsamtes in Freiburg wird bezogen
1993   Gründung der deutsch-französischen Beratungseinrichtung Infobest.
1994   Kooperationsvertrag über die interkommunale Zusammenarbeit der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen mit der Stadt Freiburg.
    Gründung des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg
1995   Verwaltungsreform mit der Eingliederung der staatlichen unteren Sonderbehörden Gesundheitsamt, Veterinäramt und Wasserwirtschaftsamt in die Zuständigkeit des Landratsamtes
1996   Eröffnung der Breisgau Kompost GmbH in Müllheim
1998   Privatisierung der Kreiskrankenhäuser durch den Verkauf an die HELIOS GmbH.
2006   Bündnis "Familienfreundlich im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald".
2010   Eröffnung des Forums ernähren, bewegen, bilden in Breisach
2011   Inbetriebnahme Integrierte Leitstelle in Freiburg
2013   40. Jubiläum der Landkreisgründung
2018   Gründung Zweckverband "Breitband Breisgau-Hochschwarzwald"
2021   Einweihung Feuerwehrübungsanlage in Eschbach
2022   Der Landkreis präsentiert sich auf der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein
2023   Jubiläumsjahr "50 Jahre Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald"
Enormer Bevölkerungszuwachs: Seit der Kreisreform 1973 ist die Einwohnerzahl um 51 Prozent angestiegen. Das statistische Landesamt hat zum Stichtag 30.06.2022 269.193 Einwohner vermeldet.
     
     

Historisches aus der Zeit vor der Gründung des Landkreises


Jüngere Steinzeit (etwa 2500-1500 vor Christus)
Für die Rheinebene und Vorbergzone zum Schwarzwald hin sind Siedlungsspuren aus dieser Zeit nachzuweisen.
 
1. Jahrhundert nach Christus
Erneute Besiedlung erfolgt durch die römische Besetzung.
 
4. Jahrhundert nach Chr.
Zahlreiche prähistorische Funde belegen die Besiedlung des Oberrheintals durch die Alemannen. Klima, fruchtbare Löss- und Lehmböden, Erzvorkommen und günstige geographische Verhältnisse bildeten gute Siedlungsvoraussetzungen.
 
8. Jahrhundert nach Chr.
Die meisten Siedlungsorte im Breisgau, am Kaiserstuhl und im Markgräflerland bestehen heute noch. Zu erkennen sind sie an den Endungen "ingen" oder "heim".
 
seit dem 8. Jahrhundert nach Chr.
Im Herzogtum Alemannien bilden sich Grafschaften aus. Für das Kreisgebiet ist die Grafschaft im Breisgau, die bis nach Basel reicht, sowie die Grafschaft Baar östlich des Schwarzwaldes zu nennen.
Das Kloster St. Gallen, elsässische Klöster sowie die Bistümer Basel und Straßburg erwerben durch Güterschenkungen  umfangreichen Besitz.
 
10. Jh. nach Chr.
Beginn dauerhafter Besiedlung im Hochschwarzwald durch Klostergründungen, wie etwa St. Trudpert, St. Peter, Friedenweiler. Charakteristisch sind Ortsnamen, die auf "bach" oder "tal" enden.
 
1218
Die Zähringer, Gründer von Freiburg und Neuenburg, sterben aus. Das Erbe, das sie hinterlassen, ermöglicht bis dahin wenig bedeutenden Geschlechtern den Aufstieg.
 
1368
Freiburg geht in den Besitz der Habsburger über, die in der Folgezeit Anspruch auf die Landgrafschaft im Breisgau erheben.
 
ausgehendes Mittelalter
Es bilden sich Territorien, die bis zum Ende des alten Reiches Bestand haben: Habsburgisches Territorium (Vorderösterreich) im Breisgau. Hier ansässiger Adel unterstellt sich habsburgischer Oberhoheit. Besitz südlich von Freiburg fällt an die Markgrafen von Baden ("Markgräflerland"). Die Herrschaft der Fürsten von Fürstenberg liegt im Hochschwarzwald und in der östlich angrenzenden Baar (Neustadt, Löffingen, Lenzkirch, Friedenweiler).
 
Beginn 19. Jahrhundert  n. Chr.
Das Gebiet des heutigen Landkreises kommt infolge der Napoleonischen Kriege an das Großherzogtum Baden.

14. Februar 1908
Der erste Skilift der Welt wird in Schollach bei Eisenbach im Hochschwarzwald vom Gastwirt Robert Winterhalder gebaut und in Betrieb genommen. Betrieben wurde er mit Wasserkraft über ein Mühlrad. Die Fahrgäste hielten sich dabei mittels speziell geformter Zangen am Zugseil fest.

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald liegt im Südwesten des Bundeslandes Baden-Württemberg im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Drei Naturräume kennzeichnen das Landkreisgebiet von West nach Ost:

  • der Oberrheingraben
  • der Schwarzwald
  • und das Baar-Wutach-Gebiet

Zwischen dem Rhein und dem Hochschwarzwald liegen über 1300 Meter Höhenunterschied. Höchste Erhebung ist der Feldberg. Mit seinen 1493 Metern ist er der höchste Gipfel aller deutschen Mittelgebirge.

Zum Kreisgebiet gehören in der Rheinebene

  • der Kaiserstuhl
  • der Tuniberg
  • das Markgräflerland
  • die Vorbergzone

und die zur Rheinebene geöffenten Seitentäler des Schwarzwaldes

  • das Glottertal
  • das Dreisamtal
  • das Höllental
  • das Münstertal

Auf den fruchtbaren Böden im Rheintal dominieren Landwirtschaft und Ackerbau. Kaiserstuhl, Tuniberg und Markgräflerland sind vom Weinbau geprägt. Im Schwarzwald prägen die Höhenlandwirtschaft und die Forstwirtschaft das Bild.

Die abwechslungsreichen, reizvollen und fruchtbaren Naturräume zogen schon früh die Menschen an. In der Rheinebene und der Vorbergzone zum Schwarzwald hin sind Siedlungsspuren aus der jüngeren Steinzeit nachzuweisen. Die meisten, heute noch bestehenden Siedlungsorte im Breisgau, am Kaiserstuhl und im Markgräflerland sind seit der alemannischen Landnahme entstanden. Kennzeichen dieser fränkisch-alemannischen Besiedlung im 6. – 8. Jahrhundert sind die Ortsnamen, die auf „ingen“ oder „heim“ enden.
Der Beginn dauerhafter Besiedlung im Hochschwarzwald setzt wohl erst im 10. Jahrhundert mit den Klostergründungen wie zum Beispiel St. Trudpert, St. Peter oder Friedenweiler ein. Charakteristisch hier ist der hohe Anteil an Ortsnamen mit den Endungen „-bach“ und „-tal“.