Im Hinterzartener Los II beginnt der Ausbau des schnellen Internets in den weißen Flecken
Als eine seiner ersten Amtshandlungen als Verbandsvorsitzender des ZVBBH gab Landrat Christian Ante gemeinsam mit Bürgermeister Klaus-Jürgen Tatsch am 19. März 2024 den Baustart zum Glasfasernetz für das Los II in Hinterzarten bekannt. Zu dem Meilenstein trafen sich Vertreter des Zweckverbands Breitband Breisgau-Hochschwarzwald, der Gemeinde Hinterzarten und des mitplanenden Generalübernehmers Leonhard Weiss GmbH & Co. KG. Für den Betreiber des Verbandsnetzes nahmen Vertreter von Vodafone GmbH teil.
12,4 Millionen Euro für die Ausbauarbeiten
Leonhard Weiss GmbH & Co. KG hat als mitplanender Generalübernehmer die Planungs- und Bauarbeiten für den Ausbau der weißen Flecken in Los II übernommen. Insgesamt umfasst die geplante Verlegung 35,7 km Trasse mit einem Investitionsvolumen von 12,4 Millionen Euro. Seit Auftragserhalt Anfang 2022 hat Leonhard Weiss erforderliche Schritte zur Erreichung der Planungstiefe zum Bau erarbeitet. Direkt an den Spatenstich anschließend beginnen die Tiefbauarbeiten in Los II. Die Fertigstellung ist Ende des Jahres 2024 geplant.
Das Ausbaugebiet in Hinterzarten umfasst drei Lose. Dringlichkeit und Bedarf für schnelles Internet sind in allen Losen bekannt. Gleichzeitig gestalten unter anderem bürokratische Vorgaben den Ausbau bereits als zeitliche Herausforderung, in dem etwa aufwendige und komplexe Vergabeverfahren vorgeschrieben sind. In Los I mussten die Planungsarbeiten nach der ersten Vergabe erneut europaweit ausgeschrieben werden. Das derzeitige Verfahren befindet sich in der abschließenden Phase. In Los III sind die Planungsarbeiten weitestgehend abgeschlossen. Im Anschluss folgt die Ausschreibung der Bauleistungen.
Mit Leerrohr und Glasfaser kommt das schnelle Internet nach Hinterzarten
„Für den Ausbau in Hinterzarten ist mit dem Spatenstich ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die seit mehr als 30 Jahren durch den Markt versäumte Aufgabe sollen Kommunen in kurzer Zeit nachholen Sie dürfen es nur als freiwillige Leistung erbringen. Solche Projekte sind keine Selbstverständlichkeit“, so der Verbandsvorsitzende Landrat Ante. Bürgermeister Tatsch stimmte zu und fügte hinzu: „Die Zukunft ist nun auch in Hinterzarten angekommen. Der Ausbau mit Glasfaser ist die größte Infrastrukturaufgabe unserer Zeit. Eine Gemeinde darf sie nur als freiwillige Aufgabe leisten. Der Bedarf ist gegeben. Städte und Gemeinden können nicht anders, als im Interesse ihrer Einwohner und Betriebe tätig zu werden“.
Der kommunale Breitbandausbau wird über Förderprogramme von Bund und Land unterstützt
Für die Vorhaben des Zweckverbands Breitband in Hinterzarten wurden Zuwendungen von Bund und Land in vorläufiger Höhe bewilligt. Das Land fördert den Backbone-Ausbau über das Landesförderprogramm und ergänzt durch eine Mitfinanzierung die Zuwendungen des Bundesförderprogramms Breitband für das Ortsnetz. Hierdurch gewährleisten die Fördermittelgeber eine Förderung von 90% der Baukosten im Ortsnetz. Es verbleibt ein kommunaler Plicht-Eigenanteil von mindestens 10%, wobei der Zweckverband Breitband zunächst die gesamte Vorfinanzierung übernimmt.
Betreiber des Verbandsnetzes ist Vodafone GmbH. Das Netz verbleibt im Eigentum des Zweckverbands Breitband Breisgau-Hochschwarzwald.
Breitbandausbau ist von Seiten der öffentlichen Hand eine ausschließlich freiwillige Leistung. Sie darf nach EU-Gesetzgebung nur dort stattfinden, wo ein Marktversagen besteht. Über den Bau einer eigenen Glasfaserinfrastruktur investieren die Gemeinden mit dem Verband in ihre Zukunft. Den Betrieb darf nach EU-Gesetzgebung nur ein privates Unternehmen leisten.