Tausend heimische Flaumeichen für Rebböschungen

Der LEV setzt sich für die Förderung der Flaumeiche als klimaangepasster Baumart ein​

1.000 junge Flaumeichen werden von Reinhold Treiber und Julian Schrumpf (rechts) umgepflanzt, um sie weiter zu fördern.


Der Klimawandel hat einen großen Einfluss auf die Pflanzenwelt, auf den nun durch konkrete Maßnahmen reagiert wird. Der Landschaftserhaltungsverband (LEV) Breisgau-Hochschwarzwald setzt sich dafür ein, dass heimische Baumarten stärker gefördert werden, die klimaresistenter sind als andere.

„Eine Besonderheit unserer Wälder und Trockengebüsche in Südbaden mit hoher Bedeutung für viele Insektenarten ist die Flaumeiche“, erklärt Reinhold Treiber, Geschäftsführer des LEV. Trockenheit kann den dicht flaumig auf der Blattunterseite behaarten Eichen wenig anhaben. Deshalb sollen sie künftig eine größere Rolle in der Weinbergslandschaft spielen und gefördert werden. Zusammen mit Julian Schrumpf und Felix Treiber wurden im letzten Jahr Eicheln gesammelt, die nach entsprechenden Genehmigungen der Behörden nun weiter in einer Forstbaumschule kultiviert werden. „Wir hätten nicht gedacht, dass es nun rund 1000 Pflanzen sein würden“, zeigte sich Julian Schrumpf überrascht über den Erfolg der Ansaat. In dem zukunftsweisenden Projekt geht es darum, die für zahlreiche Insekten bedeutenden Eichen als niedrigwüchsige Solitärbäume auf Rebböschungen zu etablieren. Im nächsten Jahr werden die ersten Flaumeichen so groß sein, dass sie ausgepflanzt werden können.

Ziel ist es, die Struktur und Artenvielfalt auf Rebböschungen weiter zu erhöhen und heimische, nicht zu hochwüchsige Einzelbäume zu fördern. „Artenschutz ist immer die Förderung von Lebensraumvielfalt auf kleiner Fläche“, so Treiber. Da die Eichen sich selbst kaum über weitere Strecken ausbreiten können, werden sie durch das Projekt unterstützt und können künftig als niedrigwüchsige Solitärbäume das Landschaftsbild bereichern.