Wir pflegen den Wald und fällen vom Klimawandel betroffene Bäume. Trockenheit, Sturm und höhere Temperaturen schwächen die Bäume und machen sie anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer und für Pilzbefall. An manchen Standorten stirbt der Wald großflächig ab.
Besonders stark vom Klimawandel betroffen sind Tannen, Fichten und Buchen. Eschen leiden unter dem Eschentriebsterben.
Ein klimastabiler Wald ist strukturreich und bunt gemischt. Bei der Waldpflege werden langsam wachsende Mischbaumarten gezielt gefördert. Wir nutzen auch gesunde Bäume, die Platz machen für Nachwuchs aus Samen und für Neupflanzungen.
Aus Sicherheitsgründen sind Wege während der Forstarbeiten gesperrt. Nach dem Abtransport der gefällten Bäume wird der Weg wieder hergerichtet.
Besonders betroffene Arten
Tanne
Die Tanne ist die Charakterbaumart des Schwarzwaldes. Zusammen mit der Buche und weiteren Baumarten bildet sie die natürliche Waldgesellschaft. Als Bauholz der Schwarzwaldhöfe ist sie identitätsstiftend und wichtiges Element der Kultur- und Siedlungsgeschichte unserer Heimat. Ein schlanker, weißgrauer Stamm und eine satte, dunkelgrüne Krone sind typische Merkmale der Tanne. Ihr Anteil im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald beträgt aktuell 11 Prozent.
Obwohl die Weißtanne nachweislich besser mit Hitze und Trockenheit umgehen kann, als die Fichte, gerät auch sie zunehmend unter Stress. Insbesondere Weißtannen in den unteren Höhenlagen und an Sommerhängen bis ungefähr 800 Metern leiden unter der zunehmenden Trockenheit und Hitze und sind dadurch anfällig für den Befall mit dem Tannenborkenkäfer. Befallene Bäume müssen schnellstmöglich gefällt werden, damit sich der Borkenkäfer nicht weiter ausbreitet.
In den Hochlagen des Schwarzwalds über 800 Meter hat die Weißtanne wegen ihrer starken und tiefreichenden Wurzeln und der größeren Trockenheits- und Temperaturtoleranz - im Gegensatz zur Fichte – auch bei steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit durchaus eine Zukunft. In Bergwäldern gilt die Weißtanne daher als wichtige Baumart zur Anpassung an den Klimawandel.
Aus natürlicher Verjüngung übernehmen wir die Sämlinge von Tannen und Buchen, da diese jungen Bäume die Information „warm – trocken“ von Ihren Eltern „vererbt“ bekommen haben. Die Wissenschaft spricht hier von „epigenetischen Anpassungsprozessen“. Gewünschte klimastabile Baumarten, die nicht von selbst wachsen, bringen wir durch gezielte Saat oder Pflanzung in den Klimawald von morgen ein.
Damit die jungen Bäume gut wachsen können, schaffen wir ihnen ausreichend Platz und Licht zum Wachsen, indem wir die älteren, geschwächten Tannen nach und nach fällen. Schutzmanschetten und Schutzhüllen verhindern, dass die jungen Bäume von Rehen abgefressen werden. Durch regelmäßige Pflege müssen in den ersten Jahren konkurrierende Pflanzen, vor allem die Brombeere, zurückgedrängt werden, damit die kleinen Bäume genug Licht und Platz zum Wachsen haben. In den Folgejahren werden einige der jungen Bäume wieder entnommen, um anderen einen Vorteil zu schaffen und ein gutes Wachstum und eine gute Durchmischung der Baumarten zu ermöglichen. So entstehen strukturreiche, bunt gemischte Wälder aller Altersgruppen, die im Klimawandel stabil und gesund wachsen können. Bislang gesunde Tannen können wir unterstützen, indem wir durch die Entnahme von konkurrierenden Bäumen mehr Licht schaffen.
Tannenholz ist ein wichtiger regionaler Baustoff, der klimaschädliche Materialien wie Beton und Stahl ersetzen kann. Wir fällen daher auch jüngere Tannen, solange ihr Holz gesund ist, um der Nachfrage nach wertvollem regionalem Tannenholz nachzukommen. Dem Prinzip der Nachhaltigkeit folgend, nutzen wir dabei immer nur so viel Holz wie nachwächst. Die Bäume nicht zu alt werden zu lassen bringt im Klimawandel Vorteile: Jüngere Bäume vertragen den Trockenstress durch die Klimaveränderungen besser, als ältere. Zudem wachsen jüngere Bäume schneller und können so pro Jahr mehr Kohlenstoff speichern als ältere Bäume. Gleichzeitig ist das Vorhandensein von genügend Alt- und Totholz für den Artenschutz unverzichtbar. Die Aufgabe der Försterinnen und Förster besteht darin, einen guten Mittelweg zu finden.
Fichte
Die Fichte kommt im Schwarzwald nur in den Hochlagen des Feldbergs natürlich vor. Ihre heutige weite Verbreitung resultiert zum einen aus der Wiederbewaldung von großen aufgegebenen Weideflächen Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem in der sogenannten „kleinen Eiszeit“ zwischen den Jahren 1500 und 1830 viele Schwarzwaldhöfe aufgegeben wurden. Zwar wurden auch damals viele Baumarten – vor allem Tannen und Buchen – mit eingemischt, unter den harten klimatischen Bedingungen konnte sich aber vielfach nur die Fichte behaupten. Zum anderen entstanden nach dem zweiten Weltkrieg durch Reparationshiebe der Franzosen riesige Kahlflächen, die unter anderem durch den Mangel an verfügbarem Pflanzgut, mit Fichte aufgeforstet wurden. Andere Baumarten, vor allem Laubbäume, hatten es im rauen Schwarzwaldklima und mit den deutlich zu hohen Wildbeständen nach dem Krieg sehr schwer.
Da seinerzeit von Klimawandel, Walderholung und Ökosystemleistungen des Waldes noch keine Rede war und die Fichte eine hohe Wertschätzung als robuster, zuwachsstarker Waldbaum genoss, wurde ihr Anbau auch in den Jahrzehnten danach gefördert. Hinzu kommen Ihre hervorragenden Eigenschaften als Bau- und Möbelholz, sowie ihre gute Eignung für die Papierherstellung. Durch diese ökonomischen Vorteile erreichte die Fichte den Status des Brotbaumes des Schwarzwaldes. Daran änderte auch ihre hohe Anfälligkeit gegen Stürme und Borkenkäfer nur wenig. Aktuell beträgt ihr Anteil im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald noch 46 Prozent.
Die Fichte kommt mit der Klimaerwärmung und den zunehmenden Extremwetterereignissen nicht gut zurecht. Aufgrund von Stürmen und Orkanen werden in regelmäßigen Abständen ganze Fichtenwälder zerstört. Die durch Stürme, Hitze und Trockenheit geschädigten Bäume werden bevorzugt vom Borkenkäfer befallen. Dann muss schnell gehandelt und die befallenen Bäume entnommen werden, damit sich der Borkenkäfer nicht weiter ausbreitet. Das Risiko für Fichtenwälder steigt mit der Baumhöhe und dem Alter exponentiell an, da hohe Bäume bei Sturm einer höheren Hebelwirkung ausgesetzt sind und ältere Bäume weniger vital sind.
In tieferen Höhenlagen unseres Landkreises hat die Fichte aufgrund zu warmer und trockener Standorte keine Zukunft, denn sie wurzelt nur flach und gelangt so nicht an tiefergelegenes Grundwasser. In höheren Lagen kann sie auch zukünftig vorkommen, wenn Saatgut von Bäumen verwendet wird, die an wärmere und trockenere Standorte angepasst sind. Im projizierten Klimaszenario für das Jahr 2050 gilt die Fichte jedoch auf etwa 60 Prozent der Waldfläche in Baden-Württemberg als ungeeignet. Wo bislang fichtenbestimmte Wälder wuchsen, fördern wir nun Baumarten, die aufgrund ihrer Eigenschaften mit dem Klimawandel besser zurechtkommen. Dabei achten wir auf eine Mischung aus mindestens drei – besser fünf - verschiedenen Baumarten. Alte Fichten fällen wir nach und nach, um den jungen, klimaangepassten Baumarten gute Wachstumsbedingungen zu schaffen. Damit auch langsamer wachsende Baumarten in der Mischung eine Chance haben, werden sie gezielt gefördert, indem wir durch Pflegemaßnahmen genug Licht schaffen und konkurrierende Pflanzen und Bäume zurückdrängen. Schutzmanschetten und Schutzhüllen verhindern, dass die jungen Bäume von Rehen abgefressen werden. Zukünftig entstehen so strukturreiche, bunt gemischte Wälder aller Altersgruppen, die im Klimawandel stabiler und gesünder sind.
Buche
Die Rotbuche gehört neben der Tanne zu den ursprünglichen Baumarten im Schwarzwald. Insbesondere in der Vorbergzone kommt die Buche natürlich vor. Bei uns im Landkreis findet man großflächige Buchenmischwälder zum Beispiel am Schönberg oder dem Kaiserstuhl. Etwa die Hälfte aller Bäume im Landkreis waren einst Buchen. Unter dem Einfluss des Menschen hat sich die Baumartenzusammensetzung geändert. Heute beträgt ihr Anteil 16 Prozent der Waldfläche im Landkreis.
Durch die Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre zeigten sich an zahlreichen schlecht wasserversorgten Standorten deutliche Schädigungen der Buchen, wie fehlender Laubaustrieb, absterbende Kronen und Schäden an der Rinde. Bundesweite Beachtung fand das Absterben der über 100-jährigen Buchen im Bereich des Schönbergs bei Freiburg. Inzwischen sind in ganz Deutschland an trockenen Standorten ähnliche Schäden zu beklagen. Die Trockenschäden führten zu einer erhöhten Anfälligkeit für Baumkrankheiten und Schädlinge. Die Buche wird zum Beispiel von dem Buchenprachtkäfer, Buchenborkenkäfern oder Nektria- Pilzen befallen. Vor allem alte Buchen über 100 Jahren sind stärker betroffen. Daher nutzen wir vor allem absterbende, ältere Bäume, bevor sie durch Zersetzung und Fäule zu sehr an Wert verlieren. So können sie noch wirtschaftlich verwertet werden. Der im Holz gespeicherte Kohlenstoff bleibt bei einer langlebigen Verwendung – z.B. in Möbeln und Fußböden – im Holz gespeichert.
Junge, genetisch besser an die Klimaveränderungen angepasste Bäume wachsen nach. Wo nötig, pflanzen wir zusätzlich klimastabile Baumarten, die mit Trockenheit, Stürmen und steigenden Temperaturen besser zurechtkommen wie z.B. Eiche, Linde, Kirsche, Elsbeere, Spitzahorn und Douglasie. Damit die jungen Bäume gut wachsen können, schaffen wir ihnen ausreichend Platz und Licht zum Wachsen. Zukünftig entstehen so strukturreiche, bunt gemischte Wälder aller Altersgruppen, die im Klimawandel stabiler und gesünder sind.
Esche
Baden-Württemberg ist das eschenreichste Bundesland. Nach Buche und Eiche ist die Esche die dritthäufigste Laubbaumart. Auch wenn sie im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald nur einen Anteil von zwei Prozent hat, war sie in den Fluss- und Rheinauewäldern bis vor wenigen Jahren die wichtigste Wirtschaftsbaumart mit Flächenanteilen von bis zu 40%.
Seit 15 Jahren sorgt das Eschentriebsterben in Mitteleuropa und in ganz Deutschland für beträchtliche Waldschäden. Verursacher ist ein unscheinbarer kleiner Pilz, das „Falsche Weiße Stängelbecherchen“. Der Pilz ist aus Ostasien über Skandinavien nach Deutschland eingewandert und verbreitet sich seither in ganz Europa. Bis heute gibt es leider keine wirkungsvollen Maßnahmen, um den Erreger zu bekämpfen.
Die Pilzsporen infizieren im Sommer die Blätter der Esche, von dort dringt der Erreger in die Triebe vor und verstopft dort die Wasserleitbahnen. Die Triebe der Esche sterben von außen nach innen ab, die Krone verlichtet zunehmend und wird dauerhaft geschädigt. Das Triebsterben wirkt wie ein jährlicher radikaler Rückschnitt, nach wenigen Jahren stirbt der Baum ab. Neben den Kronenschäden schädigt der Pilz auch den Wurzelanlauf, das ist der bodennahe Stammansatz des Baumes. Erkennbar sind diese Schäden an sogenannten „Nekrosen“. Das sind Rindenwucherungen, aus denen Schleim austritt. Durch diese Schädigung können weitere Schaderreger in die Wurzeln der Esche eindringen, wodurch diese zusätzlich geschädigt werden und abfaulen.
Beide Schadbilder können unabhängig voneinander auftreten. So können Bäume mit vitaler Krone bereits stark verfaulte Wurzeln aufweisen und schon bei geringer Windeinwirkung unkontrolliert umfallen. Daher sind Eschen entlang von Straßen und in der Nähe von Spielplätzen und Bebauungen zu einem unkalkulierbaren Risiko für sich dort aufhaltende Personen geworden.
Wir fällen die Eschen, um das wertvolle Holz noch vor der Entwertung durch Fäule einer langlebigen Verwendung – z.B. für Möbel, Fußböden, oder Schaufelstiele – zuführen zu können. Zudem sorgen wir so für ein sicheres Walderlebnis aller Waldbesuchenden. Ansonsten müssten manche Wälder aufgrund der großen Gefahr durch umstürzende Bäume gesperrt werden.
Da, wo bisher Eschen standen, pflanzen wir widerstandsfähige und klimatolerante Baumarten. So fördern wir einen vielfältigen Wald mit verschiedenen Baumarten, z.B. pflanzen wir Eichen, Ulmen und Pappeln. So entsteht ein junger, bunt gemischter Wald, der mit dem Klimawandel zurechtkommt. Besonders bedroht sind Eschen an Standorten, wo es Staunässe gibt, wie in den Wäldern im Oberrheingraben. Nur sieben Prozent der Eschen in Baden-Württemberg sind nicht oder nur geringfügig erkrankt, wie eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigte. Hoffnung geben nur einzelne Eschen, die eine höhere Widerstandskraft gegen den Pilz aufweisen. Ihre Samen können dazu beitragen, dass sich zukünftig wieder gesunde Eschenbestände entwickeln können.
Unsere Maßnahmen
Waldpflege
Der Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, produziert Sauerstoff, reinigt die Luft, gleicht Temperaturschwankungen aus, speichert Wasser und Kohlenstoff und schützt den Boden vor Erosion. Den Menschen dient er als Erholungsraum und liefert den wertvollen Rohstoff Holz. Diese vielfältigen Funktionen werden auch als Ökosystemleistungen bezeichnet. Damit der Wald klimafit wird und seine vielfältigen Funktionen auch weiterhin erfüllen kann, braucht er regelmäßige Pflege.
Bäume unterschiedlicher Arten und unterschiedlichen Alters ringen miteinander um Licht, Wasser, Raum und Nährstoffe. Bei der Waldpflege, die auch Durchforstung genannt wird, werden die vitalsten und stabilsten Bäume gezielt gefördert, indem umstehende, konkurrierende Bäume entnommen werden. Dadurch kann der Zielbaum besser wachsen, da er weniger Konkurrenz hat. So können auch langsam wachsende Baumarten gezielt gefördert werden, um einen stabilen Wald und vielfältigen Baumartenmix zu erhalten. Werden Lichtbaumarten wie zum Beispiel Eichen, Kirschen oder Elsbeeren in einem Buchenwald nicht aktiv begünstigt, werden sie von Buchen überwachsen und sterben ab. Stehen die Bäume im Wald zu eng, wird ein großer Teil des Regenwassers bereits in den Kronen abgefangen und verdunstet dort, ohne den Boden zu erreichen (Interzeption).
Zusätzlich muss das knappe Wasser, das den Boden erreicht, unter vielen Bäumen aufgeteilt werden. Daher ist es bei zunehmender Trockenheit besser, wenn die Bäume nicht zu dicht stehen. In der Durchforstung entnehmen wir daher einzelne Bäume und schaffen anderen Raum. Dadurch werden die verbleibenden Bäume ausreichend mit Wasser versorgt und Grundwasser kann sich neu bilden. Bäume im gepflegten Wald können große Kronen und ein gutes Wurzelwerk ausbilden. So sind sie stabiler gegen Stürme und können sich in Trockenzeiten besser mit Wasser versorgen.
Unter einem lichten Kronendach und in Lücken entwickelt sich – bei angepassten Wildbeständen – bereits früh junger Wald. Ein klimastabiler Wald umfasst Bäume aller Altersgruppen, ist strukturreich und besteht aus einer Vielfalt von Baumarten. Pro Jahr speichern junge Bäume deutlich mehr Kohlenstoff als Altbäume, da sie schneller mehr Biomasse aufbauen. Daher ist es aus Gründen des Klimaschutzes förderlich, den Wald jung zu halten. Gleichzeitig ist das Vorhandensein von genügend Alt- und Totholz für den Artenschutz unverzichtbar. Die Aufgabe der Försterinnen und Förster besteht darin, einen guten Mittelweg zu finden. Im Holz der gefällten Bäume bleibt der Kohlenstoff gebunden und wird somit der Atmosphäre entzogen. Zusätzlich ist Holz ein wichtiger Rohstoff (Link zu Holz als Rohstoff), der klimaschädliche Baustoffe wie Beton, Stahl, Aluminium und Plastik ersetzt.
Waldwege
Waldwege ermöglichen den Zugang zum Wald, nicht nur für forstliche Arbeiten, sondern auch für Waldbesuchende, die im Wald Erholung suchen. Das Anlegen und die regelmäßige Pflege der Waldwege ist aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Waldwege sind grundsätzlich anders gebaut als z.B. asphaltierte Landstraßen. Der Wegkörper besteht aus einer Schotter-, Kies- und Sandmischung. Die unterschiedlichen „Korngrößen“ dieser Mischung verbinden sich mit Wasser zu einem stabilen Wegkörper, der allerdings einer regelmäßigen Pflege bedarf. Damit das Regenwasser abgeleitet werden kann, hat der Waldweg ein Dachprofil und einen bergseitigen Graben. Durch die Benutzung der Wege wird die obere Splittschicht mit der Zeit nach außen in die Bankette verlagert und die Gräben werden zugeschüttet. Die Pflege von Wegen liegt im Aufgabenbereich der Förster. Für den Erhalt des Weges ist es besonders wichtig, dass Wasser abfließen kann. Ansonsten wird er unterspült und es bilden sich Erosionsschäden. Der Weg wird deshalb so gebaut und regelmäßig gepflegt, dass das Wasser den kürzesten Weg von der Fahrbahn in den Graben findet.
Alle paar Jahre werden Wegabschnitte mit einem sogenannten Grader ertüchtigt. Die Maschine stellt das Wegprofil wieder her und säubert die Gräben. So kann Regenwasser in den bergseitigen Gräben abfließen, ohne den Weg zu beschädigen. Breiter werden die Wege dadurch nicht. Schnell siedeln sich auf dem zunächst kahlen Streifen auf der Hangseite wieder Blühpflanzen an, die Insekten Nahrung bieten. Zur Wegpflege gehört auch das Zurückschneiden von Ästen entlang von Waldwegen. Dadurch gelangt mehr Licht in den Wald, die Wege können besser trocknen und gleichzeitig profitieren lichtliebende Insekten- und Pflanzenarten. Das regelmäßige Mähen von Wegrändern, bei dem der Bewuchs mit Blühpflanzen zurückgeschnitten wird, dient ebenfalls der Offenhaltung des Wegs und der Artenvielfalt der Blühpflanzen – ähnlich wie bei Wiesen, die ja auch durch das Mähen erhalten und gepflegt werden. Die Mäharbeiten finden aus Rücksicht auf Blühpflanzen und Insekten im Herbst nach der Hauptblütezeit statt.